Schulzeit unter dem Hitlerbild

Mit Recht bezeichnet Benjamin Örtmeyer das Projekt als ein „politisches Projekt“ und einen „Beitrag zur Diskussion historisch-politischer Bildung“. Die Schülerinnen und Schüler mußten auch die Erfahrung machen, daß es bis heute weitgehend nicht gelungen ist, „Tafeln des Erinnerns“ mit den Namen der ermordeten jüdischen Schülerinnen und Schüler sowie den Namen der ermordeten Kinder der Sinti und Roma an Frankfurter Schulen anzubringen. Die GEW will mit der Veröffentlichung dieser Broschüre für Lehrerinnen und Lehrer die
Grundlage geben, um ähnliche Projekte in der eigenen Schule durchführen zu können. Für die GEW Hessen ist es in keiner Weise zu akzeptieren, daß das Kultusministerium nicht bereit ist, die von Benjamin Ortmeyer geleistete Arbeit zu veröffentlichen und als Handreichung den Schulen zur Verfügung zu stellen. Es ist ein unglaublicher Vorgang, die Arbeit begutachten zu lassen und dem Verfasser noch nicht einmal die vollständigen Gutachten, sondern nur nach eigenem Ermessen zusammengestellte Auszüge zur Kenntnis zu geben. Auf dieser Grundlage ist sicher keine sachgerechte Diskussion möglich.Wir fordern den Kultusminister nachdrücklich auf, die Auseinandersetzung zu beenden und mit der Veröffentlichung der Broschüre den Schulen einen Beitrag zur „Erforschung der NS-
Zeit an den Schulen“ zur Verfügung zu stellen.
Gonhild Gerecht
Vorsitzende der GEW – Hessen

Vorwort der Dokumentation zur Auseinandersetzung mit dem Hessischen Kultusministerium um das Konzept „Die Nazi-Zeit an Schulen erforschen“