Ringvorlesung im WiSe 2018/19
Im Wintersemester 2018/19 veranstaltet die Forschungsstelle NS-Pädagogik an der Goethe-Universität die Ringvorlesung
Erziehungswissenschaftliche und pädagogische Auseinandersetzung
mit Rassismus, Antisemitismus und Antiziganismus
in der postnationalsozialistischen Gesellschaft
Die Vorträge von Praktiker*innen und Wissenschaftler*innen finden von Oktober bis Februar immer montags ab 18 Uhr (HZ 6) statt. Die Veranstaltung ist öffentlich.
Studierende haben die Möglichkeit, einen Teilnahmenachweis (inkl. Terminen am 15.10. und 11.2.; EW-BA 5 oder BW-C/Sb3) zu erwerben.
→ auf Facebook
→ ein Artikel der Frankfurter Rundschau anlässlich der Ringvorlesung
Es mangelt derzeit nicht an Anlässen für aktuelle Debatten um Antisemitismus und Rassismus in Deutschland. Vielfach wird, gerade wenn es um Jugendliche geht, die Forderung nach pädagogischen Maßnahmen laut und oft geht es dabei auch um Fragen der Behandlung der NS-Geschichte in der Schule.
Doch woher wissen Pädagog*innen und Lehrkräfte eigentlich, was sie vermitteln sollen? Eine aktuelle Studie von Verena Nägel und Lena Kahle von 2018 zeigt, dass der Holocaust zwar Pflichtthema in der Schule ist, sich das aber keineswegs im Curriculum für angehende Lehrkräfte widerspiegelt. In der Ringvorlesung soll es neben einer diesbezüglichen Bestandsaufnahme zum Einstieg auch um die Frage der Auseinandersetzung der deutschen Erziehungswissenschaft mit der NS-Geschichte gehen. In den anschließenden wissenschaftlichen Vorträgen geht es dann um die Nachwirkungen des NS in Deutschland, um davon ausgehend der Frage nach einer erziehungswissenschaftlichen und vor allem auch pädagogischen Auseinandersetzung mit Rassismus und Antisemitismus in postnationalsozialistischen Konstellationen nachzugehen. Welche Bedeutung hat die NS-Geschichte für eine antisemitismus- und rassismuskritische Pädagogik? Wie prägen diese spezifischen gesellschaftlichen Konstellationen die Auseinandersetzung in Deutschland? Welche Kontinuitäten und welche Diskontinuitäten sind hinsichtlich der Artikulationen von Rassismus und Antisemitismus feststellbar und was bedeutet das für den pädagogischen Umgang? Welche Auswirkungen haben der Aufstieg rechtsextremer Parteien und Organisationen und die dementsprechend zunehmende Verbreitung latenter und offen antisemitischer und rassistischer Positionen im Alltag auf die pädagogische Auseinandersetzung mit der NS-Geschichte und auf die pädagogische Praxis? Welche Gegendiskurse werden formuliert, welche Strategien eingesetzt?
Diese und ähnliche Fragen sollen in der Ringvorlesung gemeinsam mit Wissenschaftler*innen, Praktiker*innen und Studierenden diskutiert werden. Die Ringvorlesung wird als Lehrveranstaltung am Fachbereich Erziehungswissenschaften angeboten.
Mo 18 – 20h, Hörsaal HZ6 (Hörsaalzentrum, Norbert-Wollheim-Platz 1)
22.10.2018 | Verena Nägel / Dr. Lena Kahle (FU Berlin / Universität Hildesheim)
Zwischen Institutionalisierung und Vernachlässigung: Die universitäre Lehre über den Holocaust in Deutschland → die Veranstaltung auf Facebook
29.10.2018 | apl. Prof. Dr. Benjamin Ortmeyer
Das Thema NS-Pädagogik in der Geschichte der deutschen Erziehungswissenschaft – Ein Überblick → die Veranstaltung auf Facebook
05.11.2018 | Dr. Katharina Rhein (Forschungsstelle NS-Pädagogik, Bildungsstätte Anne Frank)
Postnationalsozialistische Konstellationen: Zum gesellschaftlichen und pädagogischen Umgang mit Antisemitismus und Rassismus nach 1945 → die Veranstaltung auf Facebook
12.11.2018 | Dr. Z. Ece Kaya (Forschungsstelle NS-Pädagogik)
Kolonialrassismus und Kolonialpädagogik vor und während der NS-Zeit und ihre Nachwirkungen bis in die Gegenwart → die Veranstaltung auf Facebook
19.11.2018 | Dr. Markus End (Gesellschaft für Antiziganismusforschung)
Antiziganismuskritik in der Gegenwart → die Veranstaltung auf Facebook
26.11.2018 | Dr. Rosa Fava (Amadeu Antonio Stiftung)
„Migrantenkinder“ und „Wir“: Othering und Selbstkonstitution im Diskurs über
Erinnerungspädagogik in der Einwanderungsgesellschaft → die Veranstaltung auf Facebook
03.12.2018 | Gottfried Kößler (Pädagogisches Zentrum des Fritz-Bauer-Instituts
und des Jüdischen Museums)
Gedenkstättenpädagogik als kritische historisch-politische Bildung → die Veranstaltung auf Facebook
10.12.2018 | Helmut Kellershohn (DISS)
„Neue Rechte“ im alten Gewand? Rechte Diskurse und ihre Auswirkungen → die Veranstaltung auf Facebook
17.12.2018 | Prof. Dr. Astrid Messerschmidt (Universität Wuppertal)
Rassismus- und Antisemitismuskritik in postkolonialen und postnationalsozialistischen Verhältnissen → die Veranstaltung auf Facebook
14.01.2019 | Dr. Meron Mendel (Bildungsstätte Anne Frank)
(All)Gegenwärtiger Judenhass: Antisemitismuskritische Pädagogik in Zeiten von
gesellschaftlicher Verunsicherung und Rechtsruck → die Veranstaltung auf Facebook
21.01.2019 | Mirko Meyerding (Schulleiter Gesamtschule Ebsdorfergrund)
Antiziganismuskritische Pädagogik – Beispiele aus der schulischen Praxis → die Veranstaltung auf Facebook
28.01.2019 | Henrik Schütt / Appolinaire Apetor-Koffi (Projekt Multiperspektif – Denkort „Bunker Valentin“ Bremen)
Multiperspektivität in der Erinnerungsarbeit am Denkort Bunker Valentin in Bremen → die Veranstaltung auf Facebook
04.02.2019 | Judith Rahner (Amadeu Antonio Stiftung)
Antisemitismus und andere Abwertungshaltungen in der Jugendarbeit → die Veranstaltung auf Facebook
Die Termine am 15.10. und 11.2. sind für Studierende, die einen Teilnahmenachweis erwerben möchten.