Buchvorstellung und Diskussion: NS-Propaganda gegen die Arbeiterbewegung 1933-1945. Imitation und Indoktrination
7. Mai 2015, 18:30 Uhr – „NS-Propaganda gegen die Arbeiterbewegung 1933-1945 – Imitation und Indoktrination“ – Lesung & Buchvorstellung mit apl. Prof. Dr. Benjamin Ortmeyer und Katha Rhein im DGB-Haus Frankfurt
Das NS-Regime hat ein welthistorisches Exempel statuiert, sowohl durch seine unvergleichlichen Massenverbrechen als auch im Hinblick auf die Stabilisierung eines diktatorischen innerstaatlichen Regimes, das nur durch die gewaltige Anstrengung großer Staaten, durch die Anti-Hitler-Koalition am 8. Mai 1945 besiegt werden konnte.
Die gewaltige Niederlage der Arbeiterbewegung 1933 und in den Jahren danach war keine Niederlage, die sich in einigen Jahrzehnten von selbst erledigt hätte und wirkungslos wäre. Elemente der NS-Ideologie wirken auch heute noch oder wieder. Anlässlich des 70. Jahrestages der Befreiung Deutschlands vom NS-Regime widmet sich die Veranstaltung daher der Frage der Wirkungsweise der NS-Propaganda gegen die Arbeiterbewegung.
Die Nazis arbeiteten mit Hetze und Imitation. Der 1. Mai 1933 ist hier ein Beispiel: Hitler erklärte den 1. Mai zum offiziellen Feiertag und die NSDAP inszenierte sich als Arbeiterpartei und marschierte – gemeinsam mit dem ADGB, der trotz allem dazu aufgerufen hatte. Am 2. Mai stürmten die Nazis gewaltsam die Gewerkschaftshäuser.
Die Propaganda gegen die Arbeiterbewegung war stets eng mit der judenfeindlichen verbunden, sei es, dass Juden als Anstifter der Arbeiterbewegung galten oder dass sich die NS-Bewegung als antikapitalistisch gegen angebliches jüdisches Finanzkapital inszenierte. Den Feindbildern wurden dabei immer das nationalistische deutsche Selbstbild und die Einheit der „deutschen Volksgemeinschaft“ als positiv gegenübergestellt. Denkfiguren, die auch heute nicht unbekannt sind.
In der Veranstaltung sollen die Ergebnisse des von der Hans-Böckler-Stiftung und der IG-Metall finanzierten Forschungsprojektes vorgestellt und diskutiert werden.
Die Veranstaltung findet im Frankfurter Gewerkschaftshaus in der Wilhelm-Leuschner-Str. 69-77, Wilhelm-Leuschner-Saal, statt.